THYL EISENMANN

Illustrative Druckgrafik


„Metamorphose“ heisst die erste Fasnachtskunstgrafik, welche ich im Auftrag der Guuggenmusig Chlageuggler geschaffen habe: Ein vom Fasnachtsvirus infiziertes Grüppchen verwandelt sich im Nölliturm zu surrealistischen Figuren.
Seit 1974 entstand fast jährlich eine illustrative Radierung - so unter anderen für die Glinggu-Glangger, Rätzer, Altstadtkanonen, Lozäguugger, Fritschimusig und nicht zuletzt für die Gaguugger, welche ich selbst fünf Jahre als Klarinettist aktiv unterstützen durfte.

Ursprünglich den Themen des jeweiligen Fasnachtssujets folgend, wie die Beispiele „Carneval des animaux“, „Besuch der Ausserirdischen“, „Zirkus“ etc. verdeutlichen, begann ich allmählich, die Thematik zu erweitern und meine eigenen Vorstellungen und „Eulenspiegeleien“ einzubringen.
1997 bedeutet eine Wende: Die Aquatinta „Das Narrenschiff“ ist die erste auftragsunabhängige Arbeit. Diese und die folgenden Kunstgrafiken sprengen den Rahmen des rein Fasnächtlichen. Mit „Hommagen“ an Hieronymus Bosch und Peter Brueghel, dem Millenniumsblatt „Concerto Grosso“, den „Sternguckern“ oder mit „Commedia dell’arte - Carnevale di Lucerna“ (2009) wird der thematische Bogen weit gespannt.

Gestalterisch farbiger und bewegter - der mehrfarbige Kupferdruck erfordert ein hohes Mass an Erfahrung und Geduld - bleibt allen Fasnachtskunstgrafiken eines gemeinsam: das erzählerische Element; die Freude, Menschen in ihren schauspielerischen Auftritten darzustellen … und sicherlich die Liebe zum Detail und eine realistische Szenerie. Kurz: Eine Liebeserklärung an die närrische Zeit und die Luzerner Altstadt.